Die Systemaufstellung: Ablauf und Wirkung wissenschaftlich eingeordnet

Du möchtest dich mit dem Thema Systemaufstellung vertraut machen.

Das ist gut, denn je mehr du darüber weißt, desto besser kann eine Systemaufstellung funktionieren.

Wir gehen eine ganze Systemaufstellung durch und dabei werde ich dir nicht nur sagen, was dich erwartet, sondern auch welche Wirkung du dir davon versprechen darfst.

Traumacoaching Raum

Inhaltsverzeichnis

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Zunächst die Einleitung: Was ist eine Systemaufstellung?

Eine Systemaufstellung ist ein anerkanntes Verfahren der sogenannten systemischen Therapie und Beratung.

Es geht darum verborgene Blockaden, Ängste oder Bedenken ans Licht zu holen, die dich belasten. Die Systemaufstellung kennst du vielleicht am ehesten als Familienstellen.

Neben Familienstellen gibt es aber noch einige weitere Anwendungsbereiche:

  • Psychologische Begleitung
  • Organisationsaufstellung (für Unternehmen)
  • Traumacoaching
  • klassische Systemaufstellung im Gruppenworkshop oder Einzeln

 

Arten von Aufstellungsarbeit mit System

Die Definition der Systemaufstellung

Definiert wird die Systemaufstellung als Verfahren, das Personen (Stellvertreter) oder Objekte (Bodenanker) verwendet und diese im Raum platziert, damit Beziehungsdynamiken sichtbar werden. [1]

Den Ursprung findest du bei Bert Hellinger

Bert Hellinger ein deutscher Buchautor, Psychoanalytiker und „Familientherapeut“ war derjenige, der das Familienstellen etabliert und erweitert hat.

Falls du dich damit mal befasst hast oder erst hier deine Recherche startest:

Hellinger steht in der Kritik für manchmal kritische Aussagen und eine autoritäre, fast druck ausübende Art gegenüber Klienten.

Deswegen ist meine Arbeit an den positiven Aspekt angelehnt, übernimmt aber nicht die starren Vorgaben.

 

Bidlquelle:

Von CeStu – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16191170

Bert hellinger, der "Vater" des Familienstellens

Ablauf einer der Systemaufstellung

So auf zum Kern, denn du willst schließlich wissen, was dich bei einer Systemaufstellung erwartet.

An sich unterteilt sich eine klassische Systemaufstellung in 6 Phasen:

  1. Vorbereiten und Thema einbringen
  2. Stellvertretende auswählen
  3. Aufstellen von Stellvertretern (oder Bodenankern im Einzelcoaching)
  4. Austauschen, Resonanz und Wahrnehmen
  5. Moderation durch mich mit Lösungsansätzen
  6. Abschluss und Zusammenfassung

 

Ablauf einer Systemaufstellung

Ein solcher Ablauf geht einen Nachmittag und nimmt 4 bis 6 Themen auf.

Du lernst jetzt jede Phase kennen und ich erkläre dir auch das Thema Stellvertreter und wie du dich einbringen kannst und dein Thema bearbeitest.

Die 6 Schritte deiner Aufstellung zum aufklappen

1. Vorbereiten der Systemaufstellung und Themen einbringen

Anders als bei einer Psychotherapie wird keine Diagnose bearbeitet, sondern dein Anliegen erarbeitet.

Darum sind Aufstellungen auch sehr beliebt bei Menschen, denn du musst nicht eine klare Beschreibung haben. Wie soll das auch gehen, du willst ja überhaupt mal ergründen, was dich eigentlich belastet.

Du besprichst dein Thema vorab mit mir, sodass in der Gruppe trotz allem, genug Anonymität herrscht. Im Verlauf des Workshops kannst du dann selber entscheiden, ob du dich als betroffen darstellen willst.

2. Die Wahl der Stellvertretenden

Systemaufstellung hebt sich nochmal von klassischer Therapie ab, weil sie Stellvertretende nutzt.

Ein Stellvertreter (oder Bodenanker im Einzelcoaching) nimmt eine Rolle ein und ist damit ein Element in deinem persönlichen System.

Als dein System kannst du dein Umfeld und die darin herrschenden Dynamiken sehen. Jeder Mensch und jeder Lebensumstand sind Einflussfaktoren in deinem System.

Da die Faktoren nicht statisch sind, sondern sich immer wieder verändern, bezeichnen wir sie als dynamisch, also als Dynamiken.

Für den Workshop kannst du auswählen, ob du ein Thema als betroffene Person angehen willst oder lieber passiv die Rolle des Stellvertreters einnehmen möchtest.

 

3. Stellvertretende gehen sich im Raum verteilen

Jedes eingebrachte Thema erzeugt eine neue Aufstellung und jetzt wird es richtig interessant.

Die Stellvertretenden werden an einen festen Platz geführt. Wir stellen sozusagen das System nach, in dem du dich befindest.

Jede Stellvertretende stellt eine Dynamik dar.

Manche sind dir näher, andere entfernter, aber sie alle nehmen Einfluss auf dich.

4. Wir tauschen uns aus und nehmen neue Perspektiven war

Was jetzt passiert, ist der Kern der Aufstellungsarbeit.

Du sprichst mit Stellvertretenden und bekommst dessen Perspektiven, Erfahrungen und Ansichten zu deinem Thema.

Interessanterweise konnten viele Studien und Beobachtungen feststellen, dass stellvertretende Personen sehr genau wussten, wie sich die betroffene Person fühlt und zugleich viel aufgeklärt haben.

Empathie und die dritte Meinung sind die Kombination, die dir bei einer Aufstellung zum ersten Mal verborgene Probleme offenbart, oftmals sogar mitsamt einer Idee, wie diese zustande kamen.

5. Moderation und Lösungsansätze

Ab diesem Punkt werde ich als Aufstellerin aktiv und leite dich durch eine Reihe von Perspektivwechseln.

Meine Aufgabe ist, die richtigen Fragen zu stellen und so den Austausch zwischen dir und Stellvertretenden noch klarer zu gestalten.

Ganz oft finden Menschen jetzt schon selbst die Lösungsansätze. Ich arbeite aktive zu und sorge so für die finale Erkenntnis.

6. Abschluss und Zusammenfassung

Wir halten mit Notizen und Mitschriften fest, was passiert ist. Zwischen jeder Aufstellung machen wir eine kurze Pause.

Oft braucht man dann einen Moment, das eigenes Thema nochmal zu ordnen.

In diesem Moment lässt mich dich auch in Ruhe, damit du selbst erstmal deine Gedanken sammeln kannst.

Nach der Pause geht es weiter mit dem nächsten Thema und der Prozess beginnt von vorne.

Über deine Aufstellung selbst wird nicht gesprochen, denn diese muss erstmal wirken.

Willst du eine Systemaufstellungen mal miterleben?

Schau dir meine Workshops an und nimm Teil, mit deinem Thema oder als Stellvertreter*in

Methoden und Technik während der Aufstellung

Während den Aufstellungen setze ich gerne auf eine Reihe von Methoden und Techniken, die abhängig von Atmosphäre und Thema einen entsprechenden Mehrwert bietet.

Das ist alles im Bereich der systemischen Fragen, ich will dich dennoch kurz damit vertraut machen.

Techniken und Methoden der Systemaufstellung

Nachfolgend kannst du jede Technik und Methode einfach aufklappen, solltest du mehr darüber wissen wollen.

Zirkuläre Fragen

Immer wieder stellen wir im Workshop zirkuläre Fragen.

Ein Beispiel dazu wäre: “Was würde deine Schwester zu deinem Verhalten in dieser Situation sagen?

Wir wollen einen Perspektivwechsel und Denken im System fördern. Eine solche Frage lenkt deine Aufmerksamkeit auf Beziehungen und Sichtweisen anderer in deinem System.

Skalenfragen

Skalenfragen ist nichts anderes als „auf einer Skala von X bis Y, wie ….“ 

Der Grund ist psychologisch, denn wenn du dein Empfinden in greifbare Werte überträgst, kannst du es besser einordnen.

Diese Fragen wiederholen sich oft in den 6 Phasen und werden dokumentiert.

So kann deine erste Aussage zur Betroffenheit 9 sein, kurz vor Ende deiner Aufstellung nur noch eine 3.

So kannst du dein neues Empfinden manifestieren und siehst realen Fortschritt.

Positives Konnotieren = Nebenbedeutung

Konnotieren ist ein sprachwissenschaftlicher und sehr sperriger Begriff.

Vereinfacht heißt das nur, dass eine Aussage mehrere andere Bedeutungen hat, die du damit verbindest.

Diese Technik soll dir in negativen Punkten den positiven Sinn vermitteln.

Beispielsweise kann es ja sein, dass du aufgrund eines Traumas bei Umarmungen zurückweichst.

Ins Positive übertragen ist das nichts weiter, als deinen persönlichen Raum zu wahren und somit absolut kein Problem.

Im Beziehungscoaching habe ich sowas ab und an. Das Konnotieren half der Partnerin eines Kunden zu verstehen, warum er Körperkontakt nur zögerlich zulässt.

Reframing bzw. Reflecting

Reframing ist ein mächtiges Werkzeug. Ich nutze es, aber immer mit bedacht.

Beim Reframing deuten wir eine Situation um, damit neue Sichtweisen entstehen und dir helfen, das Problem zu bewältigen.

Angenommen, du bist sehr wütend auf jemanden, der dir unrecht getan hat. Wir stellen dann die Frage: „wie kannst du diese Wut nutzen, um daraus neue Kraft zu gewinnen?

Dadurch wechseln wir das Brodeln durch Wut auf eine Person in Antrieb für deutlich schönere Dinge. Zum Beispiel Krafttraining oder Kunst.

In diesem Fällen mache ich eine Aufstellung mit dir und deiner Wut. So kannst du auch besser ergründen, wo diese herkommt.

Paradoxe Intervention

Das hier ist sehr speziell und wird dir auch bei meinem Coaching sehr selten begegnen. Im systemischen Denken aber kommt es häufiger zum Einsatz.

Paradoxe Interventionen sagen du sollst ein für dich negatives Empfinden oder Handeln bewusst machen.

Ein Beispiel: Du hast unterbewusst einen Trigger, der dich zwingt, Nägel zu kauen. Entweder machst du das bei Stress oder dann, wenn du sehr konzentriert bist.

Am Ende eines Traumacoachings würde ich vielleicht sagen, du sollst 3x am Tag Nägelkauen.

Die Tatsache, dass du bewusst etwas tust, was du eigentlich nicht mehr tun willst, lässt dich dein Verhalten aktiv infrage stellen.

In vielen Fällen wird dir dann erst bewusst, was du tust und der negative Automatismus schaltet sich ab.

Metaphern während der Aufstellung

Metaphern muss ich dir wahrscheinlich nicht erklären.

Du kennst Ausdrücke wie: Hart wie Stein, oder es regnet, der Himmel weint usw.

In den vorherigen Beispielen waren oftmals Metaphern und Vergleiche enthalten.

Viele Themen sind komplex. Metaphern helfen dann, das Thema oder den Fall greifbarer zu machen.

Skulpturarbeit – oft beim Familienstellen

Der Name kommt von Skulptur. Wir versuchen dabei dein System visuell nachzubauen.

Also eine Skulptur zu machen, die wir dann detailliert betrachten können.

Beim Familienstellen, wo die ganze Familie da ist, klappt das hervorragend.

Wenn ich dich in die Mitte stelle und dann den 4 Familienmitgliedern sage, sie sollen sich spontan irgendwo aufstellen, dann sehen wir ganz von selbst Dynamiken.

  • Deine Mutter steht zum Beispiel näher bei dir und dir gegenüber
  • Deine kleine Schwester steht komplett abseits
  • Dein großer Bruder entfernter versetzt hinter dir

Die Skulptur könnte uns vermitteln, dass dein Bruder dir immer den Rücken stärken wird und deine Mutter stets dein Spiegelbild ist und dich auf dem richtigen Weg halten will.

Deine kleine Schwester allerdings ist aktuell komplett mit sich selbst beschäftigt, distanziertes Verhalten muss also nicht zwangsläufig mit dir zu tun haben, sondern eher nur eine pubertäre Phase.

Das Soziogramm

Ein Soziogramm ist ähnlich wie die Skulpturarbeit, allerdings auf Papier oder Whiteboard.

Beziehungen, Kommunikationswege und Präferenzen werden im Gespräch zusammengetragen und mit Linien verbunden.

Nimmst du an einer Teamaufstellung für Führungskräfte und Unternehmen teil, könnte dir diese Technik über den Weg laufen.

Das ist immer sehr interessant und zeigt, wer wo mit wem und wie stark kommuniziert, und wer im Team (oder der Familie) unbewusst ausgegrenzt wurde.

Psychodramatische Techniken

Der Titel klingt dramatischer als es ist, keine Sorge. Bei dieser Methode passiert ein Rollentausch.

Du nimmst beispielsweise die Rolle deiner Partnerin ein, um ihre Perspektive auf die Situation spürbar zu machen.

So kannst du emotional besser verarbeiten und parallel mehr Klarheit und Selbstreflexion finden.

Reflecting Team

Diese Methode nutze ich selber nicht, manche größere Institute hingegen schon.

Beim Reflecting Team reflektieren 2 Personen vom Fach deine Situation und du hörst nur zu. Sichtweisen und Hypothesen werden aufgestellt und dann wieder gegenseitig infrage gestellt.

Diese Technik ist speziell, du selbst empfindest sie aber als Entlastung, weil du nicht direkt in Konfrontation mit dir selbst gehst.

Du verfolgst hier deine Situation aus 3. Perspektive.

Hausaufgaben zwischen den Sitzungen – je nach Thema

Die Hausaufgaben sind nicht wirklich Hausaufgaben, sondern eine Bitte an dich, sowas wie ein Journal zu führen.

Du bekommst Aufgaben zur Selbstbeobachtung, die bei deiner nächsten Sitzung aufgearbeitet und besprochen werden.

Alles basierend auf deinem Thema.

Ähnlich wie eine Therapeutin, aber viel individueller halten wir so Fortschritte fest und evaluieren immer wieder, wohin wir kommen wollen.

Varianten der Systemaufstellung

Die verschiedenen Methoden und Techniken sowie der Ablauf unterscheiden sich etwas je Art der Aufstellung.

Die gängigsten Aufstellungen wären die folgenden:

  • Familienaufstellung (Klassiker und am bekanntesten)
  • Organisationsaufstellung (für Unternehmen)
  • Strukturaufstellung (SySt®-Institut: Matthias Varga von Kibéd & Insa Sparrer)
  • Symptomaufstellung (psychosomatische und physische Arbeit)
  • Verdeckte Aufstellung (bei tiefliegenden Themen primär im Einzelcoaching)

Wenn dich die verschiedenen Varianten interessieren, kannst du gerne durch meine systemischen Workshops stöbern.

Das Prinzip bleibt dabei gleich:

Das Prinzip der Aufstellungsarbeit, ganz gleich, ob in der Gruppe oder der Einzelsitzung bleibt immer dasselbe.

Einzelne Personen, Familienmitglieder oder Angestellte, Teams etc. werden aufgestellt, also positioniert und dann miteinander in Beziehung gesetzt.

Das dann entweder physisch mit den Beteiligten selbst, durch Stellvertreter oder eben mit Bodenankern.

Bodenanker sind für dich auf dem Bild dargestellt.

Negatives mit positivem Austauschen

Wie eine Systemaufstellung wirkt und was du erwarten darfst

Du weißt nun sehr genau, was dich bei mir und anderswo in etwa erwartet. Jetzt gehen wir noch durch wir Wirkweisen einer Systemaufstellung und wie diese in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden.

Alles in allem werden 4 Wirkweisen festgehalten:

  • Die Resonanzphänomene
  • Körperliches Erleben
  • Symbolisches Erleben
  • und das Zugehörigkeitsverständnis

 

Wirkung 1: Resonanzphänomene

Wenn du an einer Systemaufstellung teilnimmst, dann empfindest du vielleicht wie viele, dass du Gedanken und Gefühle erlebst, die du selbst nie hattest, sondern mehr die, der Person, die du dargestellt hast.

Dieses Körperfremde empfinden wird als Systemresonanz oder repräsentative Wahrnehmung bezeichnet.

Psychologisch kann man sagen, dass soziale Systeme ein kollektives (zusammengehörendes) emotionales Feld erzeugen können, in das sich Personen intuitiv „einschwingen“.

Etwas ganz vergleichbares hast du sicher schon erlebt, wenn du sehr empathisch bist.

Eigentlich hast du dann nichts mit der Person zu tun, aber trotzdem fühlst sehr intensiv mit diesen Menschen mit und machst eine einmalige Erfahrung.

Wirkung 2: Körperliches Erleben

Das körperliche Erleben, auch verkörpertes Wissen genannt, basiert in Teilen auf dem Resonanzphänomen.

Du machst eine neue Erfahrung und fühlst mit. Hast du mal einen Film gesehen und selbst angefangen zu weinen, weil du so ergriffen von der Szene warst?

Das ist leibliche Repräsentation.

Diese Art der Repräsentation erfahren auch die Teilnehmenden einer Systemaufstellung.

Darum hilft es vielen Menschen in ihren Anliegen, selbst wenn Ihr Thema nicht behandelt wird und Sie nur als Stellvertreter agieren.

Das Konzept hierfür stammt aus der körperorientierten Psychotherapie, die unter anderem von Peter Levines Somatic Experiencing stammt.

Hierbei hat dein Körper eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von beispielsweise einem Trauma.

Wirkung 3: Symbolisches Erleben

Anders als die wirklich sichtbare körperliche Reaktion, die du spürst, ist das symbolische Erleben der wahre Zugewinn für dich.

Eine Aufstellung macht zum ersten Mal physisch greifbar, was du psychisch verarbeiten willst.

Die Stellvertreter, oder Bodenanker, sind ein sinnbildlicher Ausdruck deiner Gedanken, Bedenken, Sorgen und vielleicht Ängsten.

Oft ist die Aufstellung der erste Moment, in dem du als betroffene Person einen anderen Blick auf deine Situation bekommst.

Diese Form des symbolischen Wirkens beruht auf Ansätzen der Gestalttherapie, Tiefenpsychologie und Archetypenlehre (angelehnt an Carl Gustav Jung).

Die Heidelberger Studie von 2014 bestätigt, dass auch das bloße Miterleben solcher symbolischen Prozesse, nachhaltige Veränderungen hervorrufen kann.

Wirkung 4: Zugehörigkeitsgefühl

Eine Systemaufstellung basiert auf dem Prinzip systemischer Theorie.

Ein Aspekt, in welchem Bert Hellinger auch nicht Unrecht hatte und der sich weiter entwickelt hat.

Ein Kern der Aufstellung ist, dass jeder ein Recht auf Zugehörigkeit hat.

Egal was war und selbst verstorbene Personen oder „schlimme Menschen“ sind Mitglied deines Systems.

Symbolisch wird bei einer Aufstellung auch der Teil ins System aufgenommen, den du eigentlich ausgeschlossen hast – wenn auch nur zum Selbstschutz.

Im Familienstellen wäre das die Ordnung bzw. Rangfolge.

Beispielsweise muss der Sohn nach dem Verlust eines Elternteils, den Einbruch des verbliebenen Elternteils ausgleichen und die Verantwortung stemmen, kann das für Jahrzehnte eine Form der Überforderung sein und Blockaden verursachen.

In Systemen, so heißt es, soll eine gewisse Balance bestehen. Ein ausgewogener Mix aus geben und nehmen.

Wirkung von Systemaufstellungen

Systemaufstellungen zeigen demnach erwiesen Wirkung

Aber ganz oft heißt es ja, keine Wirkung ohne Nebenwirkung.

Gibt es also auch eine Kehrseite der Medaille? Das sehen wir uns natürlich ebenfalls an, denn meine Arbeit soll schließlich transparent und für dich sein.

Kritik und Gefahr der Systemaufstellung

Der Spiegel berichtete so schon 2014 von den Vor- und Nachteilen und hat meine bereits zitierte Heidelberg-Studie infrage gestellt – und das berechtigt.

Was? Ich hinterfrage meine Beweislage für meine Arbeit?

Ja, na klar. Meine Arbeit beruht auf dem, was ich tue und was meine Kunden erleben und berichten.

Mein Erfolg und die zufriedenen Kunden geben mir recht, denn das was ich tue funktioniert.

Meine Aufgabe ist es dich bei deiner Entscheidung zu unterstützen und dazu gehört Transparenz und ein ehrliches miteinander, findest du nicht auch?

Mögliche “Gefahren” der Systemaufstellung

Gefahren werden oft zitiert, aber das sind sie einfach nicht. Eine Systemaufstellung per se, ist für dich keineswegs gefährlich.

Viel eher bedarf es vorab einfach einer guten Aufklärungsarbeit, und das machen wir jetzt.

Jedes Thema kannst du antippen, dann kommt meine Klarstellung 🙂

Seelische und emotionale Belastung

Bei einer Systemaufstellung, egal welcher Art, musst du dich immer auch mit dem, was dich stört, auseinandersetzen.

Das ist emotionale Belastung, jedoch, um sich der Sache richtig anzunehmen.

Ich bereite alle Kunden darauf vor und hatte bisher niemanden, der danach keine spürbare Besserung erlebt hat.

Fehlentscheidungen durch falsche Praktiken

Die systemische Arbeit hat auch mit Psychologie zu tun.

Wenn die leitende Person im Workshop nicht 100 % weiß, was sie tut, dann kann das zu Fehlinterpretation und falschen Entscheidungen führen.

Darum bin ich immer eine Freundin davon, dass Klienten und Kundinnen mich vorab auch mal anrufen und etwas kennenlernen. Passt der Kontakt, gibt es keine Bedenken.

Fühlst du dich aber vom Gegenüber nicht gut abgeholt, solltest du 2x überlegen dorthin zu gehen.

Rollenmitnahme und bleibende Emotionen

Es kann passieren, dass besonders jene, die als Stellvertreter mitmachen, nach dem Workshop in Ihrer Rolle bleiben.

Das ist besonders bei sehr empathischen Menschen nicht unüblich und kann auch belastend sein.

Aus diesem Grund arbeite ich zum Ende der Aufstellung daran, alle aus der Rolle wieder „rauszuholen“ und mich zu vergewissern, dass niemand irgendwas mitschleppt, was er nicht wollte.

Der Grad zwischen echtem Zugewinn an Perspektiven und persönlichen Wachstum zu belastenden Erfahrungen und Emotionen ist schmal.

Darum habe ich intensive Schulung betrieben, damit dies nicht passiert.

Fehlende Betreuung nach der Aufstellung

All die vorher genannten Faktoren kann ich vorbeugen. Doch selbst wenn du mit einem guten Erlebnis aus einer Aufstellung gehst, arbeitet dein Kopf weiter.

Gedanken kreisen, kommen und gehen und manchmal entstehen neue Fragezeichen.

Nicht selten kommt etwas noch tiefer verborgenes zum Vorschein, vielleicht sogar die Wurzel des eigentlichen Problems.

In solchen Fällen ist das eigentlich fantastisch, aber genau dann sollte deine Aufstellerin erreichbar sein.

Zu oft lassen Pseudotherapeuten ihre Kunden dann im Stich.

Darum biete ich nach einer Gruppenaufstellung das Einzelcoaching begleitend in mehreren Sitzungen an und bin auch nach dem Workshop gerne für ein kleines Gespräch erreichbar.

Und solltest du jetzt eine Aufstellung machen?

Ob bei mir oder irgendwo sonst, ja. Wenn du eine kompetente Stelle gefunden hast, mit Menschen, bei denen du ein gutes Gefühl hast und ausreichend Transparenz herrscht, dann gerne.

Eine Aufstellung ist anders als reine Psychotherapie und ein Ansatz mit System, der neben Lösungen auch dein persönliches Wachstum ermöglicht.

Eine professionelle Leitung ist die Voraussetzung und verantwortungsvoll angewendet, hast du eine Methode, die dir in vielen Lebenslagen helfen kann.

Meine Systemaufstellung als Werkzeug für echte Ergebnisse

Systemaufstellungen sind ein kraftvolles Werkzeug zur Veranschaulichung systemischer Dynamiken.

Die Wirkung ist subjektiv tiefgreifend und auch mehrfach wissenschaftlich belegt. Dennoch bleiben ein gut durchdachter Wokshop und der therapeutische Kontext essenziell.

Auf vielen Anwendungsgebieten und angepasst an dich und dein Anliegen bietet sich ein Umfeld, mit Wirkung.

Gerne stehe ich dir jederzeit zur Verfügung, und eine Aufstellung kannst du selbstverständlich auch bei mir buchen.

Bis bald wieder im Systemblick – deine Sherin

Sherin Weitnauer Coach für systemische Aufstellungen

Weitere Blickwinkel mit System

Falls dir dieser Beitrag gefallen hat, findest du hier weiteres zum Thema. 

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Literatur- und Quellenverzeichnis

Bücher und Studien:

Reinhard, E., Schweitzer, J., & Vinay, A. (2014). Dreierlei Wirksamkeit: Die Heidelberger Studie zu Systemaufstellungen. Heidelberg: Carl-Auer Verlag. [Online verfügbar unter: https://www.carl-auer.de/media/carl-auer/sample/LP/978-3-8497-0047-8.pdf]

Levine, P. A. (1997). Waking the tiger: Healing trauma – The innate capacity to transform overwhelming experiences. Berkeley, CA: North Atlantic Books.

Hawkins, A. J., Blanchard, V. L., Baldwin, S. A., & Fawcett, E. B. (2008). Does marriage and relationship education work? A meta-analytic study. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 76(5), 723–734. https://doi.org/10.1037/a0012584

Hellinger, B. (n.d.). Die „Systemaufstellungen“ und ich – Eine autobiografische Geschichte. Nelles Institut. [Online verfügbar über: [https://www.nellesinstitut.de/]

Jung, C. G. (1964). Man and his symbols (Original: Der Mensch und seine Symbole). London: Aldus Books.

Rizzolatti, G., & Craighero, L. (2004). The mirror-neuron system. Annual Review of Neuroscience, 27, 169–192. https://doi.org/10.1146/annurev.neuro.27.070203.144230

Schulz von Thun, F. (2000). Miteinander reden 1–3. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Becker, E. (1973). The denial of death. New York: Free Press.

Webseiten / Onlinequellen:

Hosang, K. (n.d.). Systemische Aufstellung & Philosophie. Abgerufen am 25. Mai 2025 von https://karlhosang.de/aufstellung-systemisch/

Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). (n.d.). Abgerufen am 25. Mai 2025 von https://dgsf.org/

Forum für Systemaufstellungen. (n.d.). Abgerufen am 25. Mai 2025 von https://www.forum-systemaufstellungen.at/